Aphasie, Dysarthrophonie und Dysphagie

Aphasie:
Aphasien bezeichnen eine Sprachstörung nach Abschluss des Spracherwerbs. Ursache kann u.a. ein Schlaganfall oder eine andere Hirnschädigung sein. 
Die Probleme bei der verbalen Kommunikation ziehen häufig enorme psychosoziale Folgen nach sich. Die Symptome können alle sprachlichen Ebenen (Phonologie, Morphologie, Semantik, Syntax, Text), alle sprachlichen Modalitäten (Produzieren, Verstehen, Lesen, Schreiben) sowie alle anderen sprachlichen Leistungen (Buchstabieren, Nachsprechen etc.) betreffen. (nach Poeck/Tesak)

 

| Behandlungsansätze u.a.:

  1. Modak (Modalitätenaktivierung) nach Lutz
  2. Deblockierungsmethode nach Weigl
  3. PACE (Promoting Aphasics‘ Communicative Effectiveness) nach Davies/Wilcox
  4. MIT (Melodic Intonation Therapy) nach Helm-Estabrooks
  5. NAT (Neurolinguistische Aphasietherapie) von Neubert, Rüffer & Zeh-Hau
  6. Angehörigenberatung

 

Dysarthrophonie:
Dysarthrophonien bezeichnen eine erworbene (Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall) neurogene (z.B. Parkinson, MS) Sprechstörung auf Grund von Schädigungen des zentralen oder des peripheren Nervensystems. Sie beruhen auf einer Beeinträchtigung der Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen. Betroffen sein können die Stimme, die Atmung und die Artikulation.

| Behandlungsansätze u.a.:

  1. Gezielte Arbeit an den Defiziten der einzelnen Störungsbereiche (Atmung, Stimme, Artikulation)
  2. Hilfsmittelanpassung (z.B. Kommunikationsgeräte)
  3. Orofaciale Regulationstherapie/ Neuromotorische Kontrolle nach Juan Brondo (vgl. Castillo Morales)
  4. P.N.F. (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) nach Kabat/Knott
  5. Beratung des Patienten und seiner Angehörigen

 

Dysphagie:
Unter Dysphagie oder Schluckstörung versteht man die Beeinträchtigung einer Funktion oder das Zusammenspiel mehrerer am Schluckakt beteiligter Funktionen. Ursachen hierfür können Erkrankungen im Bereich der Mundhöhle, des Rachens, der Speiseröhre, des Mageneingangs sowie häufig neurologische Krankheiten sein.

| Behandlungsansätze u.a.:

  1. F.O.T.T. (Fazio-Orale-Trakt-Therapie) nach Coombes
  2. Orofaciale Regulationstherapie/ Neuromotorische Kontrolle nach Juan Brondo (vgl. Castillo Morales)
  3. F.D.T. (Funktionelle Therapie) nach Bartolome
  4. P.N.F. (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) nach Kabat/Knott
  5. Hilfsmittelanpassung (z.B. Trinkbecher, Besteck)